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Für Freunde von LEGO
   
 






Ich kann sie nicht mehr ertragen, die Reden der Damen und Herren, die unsere - des Volkes - Interessen wahren sollten. Auch nicht das Gerede so genannter Spezialisten, wie Universitätsprofessoren, oder Topmanager aus Industrie und Handel, von Banken, Versicherungen sowie Behörden. Und schon gar nicht die Äußerungen der Damen und Herren der schreibenden Zunft und des Fernsehens. Ich meine damit ihre Äußerungen über die wirtschaftliche und politische Gegenwart, aber auch die Vergangenheit und die Zukunft.

Diese Damen und Herren sind so von sich überzeugt, dass sie glauben, nur sie hätten die einzig richtigen Lösungen parat, die sie uns aber ständig vorenthalten. Dafür diffamieren sie den vermeintlichen politischen und wirtschaftlichen Gegner, machen ihn lächerlich, brandmarken ihn als Unkundigen. Doch sie selbst dienen nicht als Vorbild, weder in politischer noch in wirtschaftlicher, christlicher, ethischer oder moralischer Hinsicht.

Die meisten dieser Äußerungen stammen von Damen und Herren, die den Kontakt zur Normalität und zum Volk völlig verloren haben. Die ihr Vermögen geerbt und nicht selbst erarbeitet haben, die hohe Positionen mit übermäßigen Vergütungen innehaben und eine Altersversorgung besitzen, die ein Normalbürger nicht einmal ansatzweise erreichen kann. Ich spreche von Damen und Herren, die in der Sport- oder Kulturbranche unverantwortlich hohe Gagen kassieren, von den Damen und Herren, die als Unternehmer tätig sind und für sich Gehälter in Millionenhöhe beanspruchen, den Mitarbeitern aber nur das Nötigste als Arbeitslohn zugestehen. Und den Damen und Herren aus der Politik, die sich auf Kosten des Volker hohe Diäten, Zuschläge, Abfindungen und enorme Pensionsansprüche genehmigen und dabei voll an der Realität vorbeigehen.

Bei allen diesen Damen und Herren handelt es sich um Personen, die über meine Zukunft und die Zukunft meiner Kinder entscheiden. Meine Zukunft aber und auch die Zukunft meiner Kinder wollte ich ursprünglich selbst beeinflussen.

Ich, ein wie ich denke, normaler Mensch mit normalen Bedürfnissen, normalen Interessen, normaler Begabung und normaler Lebensweise. Ein Mensch mit Gefühlen und Hoffnungen, mit einem Gewissen und einer schmerzhaften gleichwohl schönen Vergangenheit.

Doch jetzt erscheint es mir nicht mehr angebracht, still und ruhig zu sein. Ich hoffe, es ist nicht zu spät, vielleicht doch noch etwas zu bewirken.

Ich möchte kein Lehrbuch schreiben, keine Anweisungen verfassen, denn ich bin kein Spezialist oder Alleswisser. Eines aber besitze ich: einen gesunden und klaren Menschenverstand. Viele werden meine Denkweise und Vorwürfe vielleicht nicht verstehen, weil sie es nicht wollen oder nicht können, denn Zuhören und gegenüber anderen Toleranz üben, kann nicht jeder. Meine Ausdrucksweise wird nicht schulmeisterlichen sein. Die Feststellungen, die ich treffe, kommen vom Herzen, vom Gefühl und vom Gespür. Sie entsprechen dem, was ich glaube, und was die Mehrheit unseres Volkes sehr wahrscheinlich auch empfindet.

Damit meine Überlegungen, Thesen und Feststellungen besser zu verstehen sind, möchte ich von meiner Vergangenheit erzählen. Es folgt kein ausführlicher Lebenslauf, sondern Anmerkungen zu den Erfahrungen, die Einfluss auf mich ausübten und meine Denkweise prägten, die aber auch Aufschluss über mein Umfeld geben.




  • Kriegsjahre


Mein Blick fiel auf den Bahndamm, auf das Gleis mit dem abgestellten Lazarettzug. Der Anblick war entsetzlich. Von dem Zug war nicht mehr viel übrig: Ein Stahlskelett und die brennende Holzverkleidung ragten in den feuerroten Himmel. Von den Verletzten war nur ein Haufen verkohlter Asche geblieben. In der Luft hing dicker Rauch und der Geruch von verbranntem Fleisch. Das Bahnhofsgebäude warzur Hälfte zerstört, entlang der Bahnstrecke zogen sich mehrere Bombentrichter. Meine Mutter und mein Bruder haben diesen Bombenangriff im Wald unbeschadet überstanden.

Ich werde dieses Ereignis nie vergessen, ebenso wenig wie die Verursacher, die so viele unschuldige Menschenleben auf ihrem Gewissen haben. An Wiedergutmachung fürdie absichtliche Tötung unschuldiger Menschen haben diese Täter in der Vergangenheit leider nie auch nur einen Gedanken verschwendet. Sie hielten sich, wie unsere Wehrmacht, nicht an die internationale Vereinbarungen. Doch sie wurden nicht angefeindet und vor ein Tribunal gezerrt und für ihre menschenunwürdigen Tötungen bestraft. Die Deutschen wurden bestraft, sie werden bis heute dafür in Haftung genommen. Dabei hat so mancher amerikanische Anwalt, der noch jetzt Wiedergutmachungsgelder einfordert, selbst niemals auch nur einen halben Dollar an Wiedergutmachung gezahlt für die getöteten Ureinwohner und Indianerstämme, für die so genannten Schwarzen, die noch heute ausgebeutet und diskriminiert werden, für die Atombombenabwürfe auf Japan, für die Gräueltaten in Vietnam und Korea sowie im Irak und in Afghanistan. Nicht zu vergessen, dass ihre Regierung und die Wirtschaft, den von Hitler geführten Krieg mit diversen Lieferungen an das Deutsche Reich überhaupt erst ermöglichte.

Es gibt einige Völker, die der Menschheit viel Unrecht angetan haben. Ein Volk wurde und wird noch immer bestraft, das deutsche Volk!




  • Die Vereinnahmung der DDR


Nach der Öffnung der Grenze wurden die Bürger der ehemaligen DDR zum zweiten Mal b betrogen. Nicht von den Kommunisten, sondern von westdeutschen Unternehmern. Mancher witterte ein schnelles, gutes Geschäft und versuchte unsere Landsleute drüben mit weit überhöhten Preisen zu übervorteilen.

Ich erlebte selbst einmal in Schwerin wie ein Hamburger Unternehmer einen Verkaufswagen mit Süßigkeiten präsentierte. Eine ganze Menschentraube  hatte sich versammelt. Ich war neugierig und stellte mich an. Erst kurz vor dem Verkaufswagen fand ich heraus, welche Waren angeboten wurden: nämlich Schokoladen-Osterhasen  in verschiedenen Formen und Größen und andere Süßigkeiten. Ich kaufte eine Kleinigkeit für unsere Gastgeber in Schwerin und stellte fest, dass es hier richtig kriminell zuging. Eine Tafel Schokolade, die zu dieser Zeit in Westdeutschland für 0,49 DM in den Supermärkten angeboten wurde, kostete 4 DM. Meine Proteste versuchte man mit hohen Transport- und Lohnkosten zu begegnen. Der Firmenname war verhüllt. Auch die Kfz-Schilder des Autos und des Verkaufswagens waren zugedeckt. Nebenan gab es Bananen. Anbieter war wieder ein Unternehmen aus Hamburg. Dort kostete das Kilo Bananen 10 DM. Wie Geschäftsleute die Unkenntnis anderer ausnutzten, hat mit kaufmännischen Grundsätzen nichts mehr zu tun. Ich schämte mich für meine Mitbürger aus Hamburg.

Am schlimmsten war die Einrichtung der Treuhand, ein Unternehmen zur Zerschlagung der kompletten Industrie und der Ausschaltung aller Wettbewerber. Die Treuhand trägt Schuld daran, dass die Arbeitslosenzahl in West und Ost spürbar anstieg, dass in den neuen Bundesländern der größte Teil der Arbeitsplätze vernichtet wurde, und selbst im Westen auf unsere Kosten Arbeitsplätze verschwanden. Milliardenbeträge flossen in dunkle Kanäle, die unternehmerischen Bürger der ehemaligen DDR wurden entmündigt. Welch hervorragende wirtschaftspolitische Entscheidung hatte die Regierung Kohl hier getroffen. Auf einen Schlag wurden alle Mitwettbewerber westdeutscher Unternehmen ausgeschaltet.

Viele westdeutsche Firmen erhielten wertvolle Grundstücke oder noch funktionierende Unternehmen zu Schleuderpreisen. Manches Ostunternehmen war so lukrativ, dass dafür der westdeutsche Betrieb geschlossen wurde, die Mitarbeiter entlassen oder zu einem um 20 Prozent niedrigeren Gehalt in den Ostbetrieb mit übernommen wurden. Der Kauf von Ostbetrieben finanzierte sich zusätzlich aus zinsgünstigen Staatskrediten, also aus dem Geld von uns Arbeitnehmern und treuen Steuerzahler.

Die Spitze der Treuhand wurde anschließend mit riesigen Abfindungen belohnt - für die Zerschlagung und Zerstörung der Industrie eines ganzen Landes, Korruptionsvergehen durch Mitarbeiter der Treuhand inklusive. Welch glorreiche Leistung!

Die westdeutschen Unternehmer, die nun im Osten tätig waren, spielten auf einmal die Karte der günstigen Ostlöhne in ihren Westbetrieben, weil im Osten bis zu 50 Prozent geringere Löhne gezahlt wurden. Mancher Betriebsrat im Westen durfte sich fortan Gedanken darüber machen, wie die Personalkosten auf Ostniveau gesenkt werden könnten. In einige Betriebe wo es keine Einigung gab, schlossen die Unternehmer den westdeutschen Betrieb.


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